Eine Insel in ihrem Element


Von wegen auf Sylt schlürft man nur Champagner. Das Element, das den wahren Charakter Sylts ausmacht, ist Wasser. Denn das feuchte Nass ist hier nicht nur Voraussetzung für sportliche Ereignisse auf Weltklasseniveau, sondern zugleich Quell kultureller Highlights – und darüber hinaus auch noch richtig gesund.

Dass eine Insel ein besonderes Verhältnis zum Element Wasser hat, ergibt sich beinahe von selbst, ist sie doch quasi umzingelt von salzhaltigen Fluten. Dass sich jedoch gerade das Sylter Wasser hervorragend als Untergrund sportlicher Aktivitäten hervortut, zeigen nicht zuletzt jene Weltklasse-Athleten, die vom 28. September bis zum 7. Oktober 2018 beim Mercedes-Benz Windsurf World Cup Sylt und damit beim letzten Wettbewerb vor dem Weltmeisterschafts-Finale der Saison 2018 antreten. Mehr als 100 Teilnehmer, darunter der deutsche Windsurf-Star Philip Köster, kämpfen hier um Weltcup-Punkte.

Dass das größte Windsurf-Event der Welt ausgerechnet auf und vor Sylt stattfindet, ist kein Zufall. Denn nur wenige Surf-Spots können Sylt das Wasser reichen. Segler, Kiter und Surfer finden hier ideale Bedingungen. Die Westküste, an der das Meer macht, was es will, ist naturgemäß die Heimat der Profis. Doch auch Anfänger sind im Wassersportrevier rund um die Insel bestens aufgehoben. Surf-Neulingen und Kite-Laien helfen zahlreiche Surfschulen aufs Brett. Segler wiederum erhalten ihre ersten Lektionen von erfahrenen Lehrern zwischen Sylt, Amrum und Föhr – auf Wunsch auch im Catsegeln.

Natürlich muss nicht jeder Sportbegeisterte gleich selbst aufs Brett. Auch wer nur gucken will, ist Ende September in Westerland am Brandenburger Strand bestens aufgehoben: Täglich zwischen 10 und 18 Uhr finden – je nach Windbedingungen – die sportlichen Wettkämpfe im Waveriding, Freestyle und Slalom statt. Die Kurpromenade wandelt sich für die Zeit des Windsurf-Weltcups zur Zeltstadt und verspricht ein hochkarätiges Rahmenprogramm für Ohren und Gaumen. Tanzbare Schallwellen garantieren zudem die After-Surf-Partys täglich bis 23 Uhr.

Für prickelnde Atmosphäre im Wortsinn sorgt dabei auch das Wasser im Glas. Und das kommt ebenfalls direkt von der Insel: Seit 1993 fördert die in Rantum beheimatete „Sylt-Quelle“ Mineralwasser von höchster Güte. Ursprungsort ist ein Naturschutzgebiet bei Samoa, genauer gesagt: ein von mehreren Adern gespeistes Süßwasser-Reservoir in 650 Metern Tiefe. Eine 4,5 Kilometer lange Pipeline führt bis nach Rantum, wo streng nach ökologischen Richtlinien abgefüllt wird. Von Umweltbelastungen keine Spur – im Gegenteil: Konkurrenzlos hoch ist etwa der Jodgehalt des Wassers. Bereits 0,75 Liter decken den empfohlenen Tagesbedarf.

Doch Wasserkästen und Abfüllanlage sind nicht das einzige, das die „Sylt-Quelle“ ausmacht. Nicht umsonst lautet das Motto des Mineralwasser-Produzenten: „Mineralwasser & mehr“. Und dieses „mehr“ steht unter anderem für das legendäre „Meerkabarett“, das hier – zwischen genau diesen Wasserkästen und Abfüllanlagen – seine 25. Jubiläumssaison feierte. Ebenfalls ansässig auf dem Gelände ist die gemeinnützige Stiftung „Syltfoundation“, die seit Jahren eine renommierte Begegnungs- und Förderstätte für internationale Künstler und Kunstfreunde ist.